.\" (c) 1993 by Thomas König (ig25@rz.uni-karlsruhe.de) .\" .\" Permission is granted to make and distribute verbatim copies of this .\" manual provided the copyright notice and this permission notice are .\" preserved on all copies. .\" .\" Permission is granted to copy and distribute modified versions of this .\" manual under the conditions for verbatim copying, provided that the .\" entire resulting derived work is distributed under the terms of a .\" permission notice identical to this one .\" .\" Since the Linux kernel and libraries are constantly changing, this .\" manual page may be incorrect or out-of-date. The author(s) assume no .\" responsibility for errors or omissions, or for damages resulting from .\" the use of the information contained herein. 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April 1993" "Linux" "Verschiedenes" .SH BEZEICHNUNG hier \- Beschreibung der Hierarchie des Dateisystems .SH BESCHREIBUNG Das typische Linux-System hat unter anderen die folgenden Verzeichnisse: .TP .I / Dies ist das Wurzelverzeichnis, wo der gesamte Verzeichnisbaum beginnt. .TP .I /bin Hier befinden sich ausführbare Programme, die oft benutzt werden und für den Start des Systems oder dessen Reparatur benötigt werden. .TP .I /dev Spezialdateien oder sog. Devices, die die Schnittstelle zu physikalischen Geräten darstellen. Siehe hierzu .BR mknod (1). .TP .I /dos Falls sich sowohl MS\-DOS als auch Linux auf einem Rechner befinden, ist dies der typische Platz, das DOS-Dateisystem einzuhängen (siehe .BR mount (8) .TP .I /etc Hier befinden sich Programme und andere für die Systemadministration wichtige Dateien; normale Benutzer brauchen diese nicht. Für gewöhnlich ist dieses Verzeichnis nicht im Suchpfad .BR $PATH . .TP .I /etc/skel Wenn ein neuer Benutzer eingerichtet wird, werden normalerweise die Dateien dieses Verzeichnisses in das neue Home-Verzeichnis des Benutzers kopiert. .TP .I /etc/lilo Das Linux Ladeprogramm zum booten des Systems liegt hier. .TP .I /home Hier liegen die Home-Verzeichnisse der normalen Benutzer. .TP .I /install Dieses Verzeichnis wird von einigen Installationsprogrammen benutzt, um abzuspeichern, welche Pakete installiert wurden. .TP .I /lib Oft benutzte Libraries wie die dynamischen Libraries, die zu einem ausführbaren Programm gelinkt werden, wenn dieses startet, und noch einige ausführbare Programme, die normalerweise nicht selbst aufgerufen werden. .TP .I /proc Aus diesem Verzeichnis können Informationen aus dem Kernel abgefragt werden. .TP .I /proc/[0-9]+ Diese Verzeichnisse beinhalten informationen über die Prozesse mit den entsprechenden Prozessnummern; dort liegen Dateien wie die Kommandozeile, die Umgebungsvariablen, Speicherinhalte oder Statistiken über den Prozess. .TP .I /proc/[0-9]+/fd Hier befinden sich die Datei-Deskriptoren des Prozesses. .TP .I /proc/[0-9]+/lib Ein Verzeichnis mit den gelinkten dynamischen Libraries. .TP .I /proc/self Dies ist ein Link zum Verzeichnis des aufrufenden Prozesses. .TP .I /tmp Hier befinden sich temporäre Dateien die ohne weiteres beim Systemstart gelöscht werden können. .TP .I /user Dies ist oft ein leeres Verzeichnis, das als Einsprungpunkt für Disketten benutzt wird. .TP .I /usr Weniger oft benutzte Kommandos und ähnliche Dinge; dies ist oft ein Einsprungpunkt für andere Partitionen oder Laufwerke. .TP .I /usr/TeX Das TeX Zeichensatzsystem. .TP .I /usr/TeX/bin Binäre Kommandos für TeX. .TP .I /usr/TeX/lib Daten für TeX mit ggf. weiteren Unterverzeichnissen. .TP .I /usr/TeX/man Manpages für das TeX System. .TP .I /usr/TeX/src Quellcodes für TeX. .TP .I /usr/X386 Das X\-Windows System. .TP .I /usr/X386/bin Binärdateien, die zum X\-Windows System gehören; oftmals existiert ein Link vom traditionellen Verzeichnis .I /usr/bin/X11 hierher. .TP .I /usr/X386/lib Libraries, die zum X\-Windows System gehören. .TP .I /usr/X386/lib/X11 Hier befinden sich diverse Dateien, die zur Benutzung von X nötig sind, unter anderem Konfigurationsdateien. Oft weist ein Link von .I /usr/lib/X11 hierher. .TP .I /usr/adm Hier liegen oft verschiedene Loggings. .TP .I /usr/bin Dieses Verzeichnis enthält eher selten benutzte oder nicht für den Start oder die Reparatur des Betriebssystems nötigen Programme. Die Entscheidung, ob ein Programm in .I /bin oder in .I /usr/bin abgelegt werden sollte, kann durch die Beantwortung der Frage "Wenn ich es nach .I /usr/bin schreibe und .I /usr beim Systemstart nicht verfügbar ist, kann das System trotzdem starten?" getroffen werden. .TP .I /usr/bin/X11 Dies ist der herkömmliche Platz für X11-Programme; bei Linux ist dies gewöhnlich ein Link nach .IR /usr/X386/bin . .TP .I /usr/g++-include Include-Dateien für den GNU C++ Compiler. .TP .TP .I /usr/include Include-Dateien für den C Compiler. .TP .I /usr/include/X11 Include-Dateien für den C compiler und das X\-Windows System. .TP .I /usr/include/asm Include-Dateien, die einige Assemblerfunktionen deklarieren. Dies sollte ein Link nach .I /usr/src/linux/include/asm sein. .TP .I /usr/include/linux Hier liegen Informationen, die von Release zu Release unterschiedlich sein können. Das Verzeichnis sollte ein symbolischer Link auf .I /usr/src/linux/include/linux sein, um auf Systemspezifische Informationen zugreifen zu können. .TP .I /usr/lib Weniggebrauchte Object Libraries, dynamische Libraries und einige ausführbare Programme die für gewöhnlich nicht direkt aufgerufen werden. Komplexere Programme haben hier ihr eigenes Unterverzeichnis. .TP .I /usr/lib/X11 Der übliche Platz für Daten, die von Programmen für X gebraucht werden oder Konfigurationsdaten für das X System selbst. Bei Linux ist das Verzeichnis normalerweise ein Link auf .IR /usr/X386/lib/X11 . .TP .I /usr/lib/X11/app-defaults Applikationen für X lagern hier ihre Voreinstellungen (Defaults). Wenn Sie das Aussehen eines Programmes ändern wollen, ist dies ein Punkt, nach den Voreinstellungen zu suchen. .TP .I /usr/lib/X11/config Dieses Verzeichnis wird vom Programm .BR imake (1) benutzt, das Informationen über das Systen in Makefiles einbringt. .TP .I /usr/lib/X11/twm Dateien für den Window-Manager .BR twm (1). .TP .I /usr/lib/X11/xinit Dateien zum starten des X Windows System. .TP .I /usr/lib/gcc-lib Beinhaltet Konfigurationen für den C Compiler des Systems .BR gcc (1). .TP .I /usr/lib/groff Dateien für das Dokumentsatzsystem .BR groff (1). .TP .I /usr/lib/uucp Dateien für .BR uucp (1). .TP .I /usr/lib/zoneinfo Informationen zur Zeitzone. .TP .I /usr/local Hier sollten Programme liegen, die nur lokal auf dieser Maschine installiert werden. Manche Programmpakete wie EMACS können hier auch eigene Verzeichnisse haben. .TP .I /usr/local/bin Binärprogramme für Rechnerspezifische Programme. .TP .I /usr/local/lib Dateien für die lokal installierten Programme lagern hier. .TP .I /usr/local/man Manpages für die lokalen Programme sind hier zu finden. .TP .I /usr/man Normale Manpages lagern hier in ihren entsprechenden Unterverzeichnissen. .TP .I /usr/man/cat[1-9] Diese Verzeichnisse enthalten vorformatierte Manpages und liegen im Unterverzeichnis entsprechend des Abschnittes, zu dem sie gehören. .TP .I /usr/man/man[1-9] Diese Verzeichnisse sind für Manpages in ihrer Ursprungsform. .TP .I /usr/openwin Daten, die vom Open Windows Window Manager benutzt werden, liegen hier. .TP .I /usr/preserve Hier sichert der .BR vi (1) Protokolle von Editiervorgängen, sodass sie später rekonstruiert werden können. .TP .I /usr/spool Siehe .I /var/spool .TP .I /usr/src Quelldateien für verschiedene Teile des Systems. .TP .I /usr/src/libc-linux Quellen für die C-Library. .TP .I /usr/src/linux Quellen des Betriebssystem-Kerns selbst. .TP .I /usr/tmp Ein alternativer Platz, um temporäre Daten zu speichern; oft benutzt, wenn die Dateien riesig sein werden. .TP .I /var Auf BSD-ähnlichen Betriebssystemen werden hier Daten gelagert, die in der Größe sehr variieren, so wie Spool- und Logdateien, während in .I /usr nur Daten mit fixer Größe liegen. .TP .I /var/spool Warteschlangen für verschiedene Programme. Oftmals ist .I /usr/spool ein symbolischer Link auf .IR /var/spool . .TP .I /var/spool/atjobs Warteschlangen für .BR at (1) jobs. .TP .I /var/spool/cron Warteschlangen für den .BR cron (1). .TP .I /var/spool/lp1 Wartende Daten für den Default-Drucker. .TP .I /var/spool/mail Mailboxen der Benutzer. .TP .I /var/spool/smail Warteschlangen für den .BR smail (1) User Mail Agent. .TP .I /var/spool/mqueue Warteschlangen für den .BR sendmail (1) User Mail Agent. .TP .I /var/spool/uucp Wartende Dateien für .BR uucp (1). .TP .I /var/log Log-Files, zum Teil mit eigenen Verzeichnissen für unterschiedliche Programme. .TP .I /var/lock Hier werden LOCK-Files, zum Beispiel von .BR uucp (1), .BR samba (7) oder .BR mgetty (8) angelegt. .SH "KONFORM ZU" Das layout dieses Dateisystems folgt den Konventionen des System V. .SH BUGS Diese Liste ist nicht global gültig. Manche Systeme sind anders konfiguriert. .SH "SIEHE AUCH" .BR find (1), .BR ln (1), .BR mount (1).