.\" Hey Emacs! This file is -*- nroff -*- source. .\" .\" Copyright 7/93 by Darren Senn (sinster@scintilla.santa-clara.ca.us) .\" Based on a similar page Copyright 1992 by Rick Faith .\" May be freely distributed .\" .\" German translation by René Tschirley (gremlin@cs.tu-berlin.de) .\" Modified Mon Jun 10 12:23:31 1996 by Martin Schulze (joey@linux.de) .\" .TH GETITIMER 2 "5. August 1993" "Linux 0.99.11" "Systemaufrufe" .SH BEZEICHNUNG getitimer, setitimer \- holt/setzt Zeit eines Intervall-Timers .SH ÜBERSICHT .PD 0 .HP .B #include .sp .HP .B int getitimer(int .IB which , .B struct itimerval .BI * value ); .HP .B int setitimer(int .IB which , .B const struct itimerval .BI * value , .B struct itimerval .BI * ovalue ); .PD .SH BESCHREIBUNG Das System stellt jedem Prozess drei Intervall-Timer zur Verfügung, die in unterschiedlichen Prozesszuständen bis Null herabzählen. Wenn der Timer Null erreicht, wird ein Signal an den Prozess geliefert und der Timer startet (möglicherweise) von vorne. .TP 1.5i .B ITIMER_REAL zählt die tatsächlich laufende Zeit und liefert .B SIGALRM wenn die Null erreicht wurde. .TP .B ITIMER_VIRTUAL zählt nur, wenn der Prozess ausgeführt wird und liefert .B SIGVTALRM wenn die Null erreicht wurde. .TP .B ITIMER_PROF zählt sowohl, wenn der Prozess Rechnerzeit beansprucht, als auch, wenn das System für den Prozess tätig ist. Zusammen mit .BR ITIMER_VIRTUAL , kann man so ermitteln, wie lange eine Applikation sich im User- und im Kernelprogrammraum aufhält. Wenn der Zähler abgelaufen ist, wird .B SIGPROF geliefert. .LP Die Timerwerte sind durch folgende Strukturen definiert: .PD 0 .RS .5i .nf struct itimerval { struct timeval it_interval; /* nächster Timerwert */ struct timeval it_value; /* dieser Timerwert */ }; struct timeval { long tv_sec; /* Sekunden */ long tv_usec; /* Mikrosekunden */ }; .fi .RE .PD .LP .BR Getitimer (2) füllt die Struktur .I value mit den aktuellen Werten des Timers, den .I which angibt, was .BR ITIMER_REAL , .BR ITIMER_VIRTUAL , oder .BR ITIMER_PROF ) sein kann. The element .B it_value wird auf die Zeit gesetzt, die noch verbleibt oder auf Null, wenn der Timer nicht aktiv ist. Analog wird .B it_interval auf den Resetwert gesetzt. .P .BR Setitimer (2) setzt den angegebenen Timer auf den Wert, der in .I value referenziert wird. Falls .I ovalue nicht Null ist, wird der alte Wert dort abgelegt. .LP Timer werden von .I it_value dekrementiert bis Null erreicht wird, es wird ein Signal ausgelöst und der Timer wird auf den Beginn des Intervalls .IR it_interval zurückgesetzt. Ein Timer, der auf Null gesetzt wird .RI ( it_value ist Null oder der Timer läuft ab und .I it_interval wird auf Null gesetzt) terminiert. .LP Timer laufen nie vor der angeforderten Zeit ab, sondern eher eine konstant kurze Zeitspanne später. Die Größe der Zeitspanne hängt von der Auflösung des Timer ab (aktuell 10ms). Bei Ablauf wird ein Signal erzeugt und der Timer beginnt von neuem. Wenn das Signal ausgelöst wird, wenn der Prozess aktiv ist (das ist bei .BR ITIMER_VIRT stets der Fall), wird das Signal augenblicklich ausgeliefert. Andernfalls wird das Signal etwas später ausgeliefert, was von der Belastung der Maschine abhängen kann. .LP .SH "RÜCKGABEWERT" Bei Erfolg wird Null geliefert, bei aufgetretenem Fehler wird -1 geliefert und .I errno wird entsprechend gesetzt. .SH FEHLER .TP 1.5i .B EFAULT .I value oder .I ovalue sind keine gültigen Pointer. .TP .B EINVAL .I which ist weder .BR ITIMER_REAL noch .BR ITIMER_VIRT noch .BR ITIMER_PROF . .SH BUGS Unter Linux ist der Zeitpunkt der Auslösung des Signals vom Zeitpunkt der Auslieferung verschieden und es existiert keine Warteschlange. Das bedeutet, dass unter unbeschreiblich starker Belastung es denkbar ist, dass .B ITIMER_REAL abläuft, bevor das Signal des vorigen Ablaufs des Timers ausgeliefert wurde. Das zweite Signal wird verloren. .SH "SIEHE AUCH" .BR gettimeofday (2), .BR sigaction (2), .BR signal (2).