1 .\" Hey Emacs! This file is -*- nroff -*- source.
3 .\" Copyright (c) 1992 Drew Eckhardt <drew@cs.colorado.edu>, March 28, 1992
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10 .\" Modified 25 april 1998 by Xavier Leroy <Xavier.Leroy@inria.fr>
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13 .TH CLONE 2 "23. Januar 2001" "Linux 2.0.33" "Systemaufrufe"
15 __clone \- Erzeugt einen Kindprozess
19 .BI "int __clone(int (*" "fn" ") (void *" "arg" "), void *" "child_stack" ", int " "flags" ", void *" "arg" ")"
23 erzeugt einen neuen Prozess, ähnlich wie
25 dies tut. Im Gegensatz zu
29 jedoch, dass der Kindprozess Teile seines Kontextes mit dem Vaterprozess teilt.
30 Dazu zählen Speicherbereiche, die verwendeten Dateideskriptoren oder
33 wird in erster Linie dazu benutzt, um Threads zu implementieren. Das sind
34 mehrere parallel zueinander ablaufende Programmstränge eines Prozesses in
35 einem gemeinsamen Speicherbereich.
37 Wird ein Kindprozess erzeugt, führt er das Funktionsprogramm
41 zeigt auf eine Funktion, die vom Kindprozess zu Beginn seiner Ausführung
44 wird dieser Funktion als Argument übergeben.
48 zurück, so beendet sich auch der gesamte Kindprozess. Der Ganzzahlwert,
51 zurückgeliefert wird, entspricht dem Exit-Code des Kindprozesses. Der
52 Kindprozess kann auch durch ein explizites
54 oder durch ein geeignetes Signal beendet werden.
58 bestimmt den Ort des Stapelspeichers, der vom Kindprozess verwendet wird.
59 Da Vater- und Kindprozess sich Speicherbereiche teilen können, ist es im
60 allgemeinen nicht möglich, beide auf demselben Stapelspeicher ablaufen
61 zu lassen. Der Vaterprozess muss daher einen Speicherbereich als
62 Stapelspeicher für den Kindprozess bereithalten und einen Zeiger darauf via
64 an den Kindprozess übergeben. Mit Ausnahme von HP PA-Maschinen wächst der
65 Stapelspeicher auf allen von Linux unterstützten Prozessoren nach unten,
68 für gewöhnlich auf die oberste Adresse im bereitgehaltenen Speicherbereich
73 enthält die Nummer des Signals, das bei Beendigung des Kindprozesses an
74 den Vaterprozess geschickt werden soll.
76 kann darüber hinaus noch durch bitweises Oder mit den folgenden Konstanten
77 verknüpft werden. Dadurch wird festgelegt, welche Ressourcen Vater- und
78 Kindprozess sich teilen.
84 gesetzt, laufen Vater- und Kindprozess im selben Adressraum. Insbesondere
85 ist das Resultat von Schreibzugriffen eines Prozesses in den gemeinsamen
86 Speicher auch vom anderen Prozess aus sichtbar. Zudem gilt jede
87 Veränderung der Speichermappings durch
95 nicht gesetzt, erhält der Kindprozess seinen eigenen Adressraum. Wie auch bei
97 bleiben Schreibzugriffe auf den Speicher oder Änderungen am Speichermapping
98 auf den jeweiligen Prozess beschränkt.
104 gesetzt, teilen sich Vater- und Kindprozess ihre Informationen über das
105 Dateisystem. Dazu zählen der Ort des Wurzelverzeichnisses, das aktuelle
106 Arbeitsverzeichnis und die Maske der Dateizugriffsrechte. Jeder Aufruf von
111 durch entweder den Vater- oder den Kindprozess beeinflusst auch die
112 Informationen des jeweils anderen Prozesses.
116 nicht gesetzt, erhält der Kindprozess von
118 eine Kopie der Dateisysteminformationen. Aufrufe von
123 beeinflussen daraufhin lediglich einen der beiden Prozesse.
129 gesetzt, teilen sich Vater- und Kindprozess ihre Dateideskriptoren. Sie
130 verweisen stets auf dieselbe Datei, sowohl im Vater-, als auch im
131 Kindprozess. Jeder Deskriptor, der in einem der beiden Prozesse erzeugt
132 wird, ist auch im anderen Prozess gültig. Ebenso wirkt sich das Schließen
133 eines Deskriptors oder das Ändern der Attribute auf beide Prozesse
138 nicht gesetzt, erhält der Kindprozess durch
140 eine Kopie der aktuell geöffneten Dateideskriptoren. Alle anschließend
141 durchgeführten Operationen auf die Deskriptoren bleiben auf den jeweiligen
148 gesetzt, teilen sich Vater- und Kindprozess die Tabelle der Signalhandler.
149 Ruft einer der beiden Prozesse
151 auf, um das Antwortverhalten auf ein Signal zu verändern, so betrifft dies
152 auch den anderen Prozess. Jedoch besitzen Vater- und Kindprozess nach wie vor
153 getrennte Signalmasken und getrennte Listen der noch unbearbeiteten Signale.
154 Einzelne Signale können daher durch Aufruf von
156 lokal für einen Prozess geblockt oder zugelassen werden.
160 nicht gesetzt, erhält der Kindprozess durch den
162 eine Kopie des Signalhandlers. Ein nachfolgendes
164 betrifft dann nur noch den aufrufenden Prozess.
170 gesetzt, erhält der Kindprozess dieselbe Prozesskennung wie der Vaterprozess.
174 nicht gesetzt, erhält der Kindprozess eine eigene Prozesskennung, unabhängig
175 von der Kennung des Vaterprozesses.
180 erfolgreich, wird im Vaterprozess die Prozesskennung des Kindprozesses
181 zurückgegeben. Im Kindprozess wird 0 zurückgeliefert. Im Fehlerfall wird
182 \-1 zurückgegeben, es wird kein Kindprozess
185 wird entsprechend der Fehlerursache gesetzt.
190 Augenblicklich laufen zu viele andere Prozesse.
194 ist nicht in der Lage, ausreichend viel Speicher anzufordern
195 für die Verwaltungsstrukturen des Kindprozesses oder für die zu kopierenden
196 Bereiche aus der Vaterumgebung.
199 Ab Kernelversion 2.1.97 sollte
201 nicht mehr verwendet werden, da Teile des Betriebssystems und der Großteil
202 der Systemprogramme von eindeutigen Prozesskennungen ausgehen.
204 Version 5 der libc kennt keinen
206 Die Nachfolgerversion libc6 (auch glibc2 genannt) stellt
208 in der hier beschriebenen Form zur Verfügung.
213 ist Linux-spezifisch und sollte nicht in als portabel geltenden Programmen
214 eingesetzt werden. Um Programme auf Thread-Basis zu entwickeln, sollte statt
215 dessen auf Bibliotheksfunktionen zurückgegriffen werden, die eine
216 POSIX-1003.1c-konforme Programmierschnittstelle bereitstellen. Dazu zählen
217 die in libc6/glibc2 enthaltenen LinuxThreads. Siehe
218 .BR pthread_create (3thr).
220 Diese Dokumentation basiert auf den Kernelversionen 2.0.x und 2.1.x sowie
224 .BR pthread_create (3thr)