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3 <page title="Infodrom Oldenburg - Artis">
5 <h3>Wohnheim Artillerieweg - Artis</h3>
7 Ende '93 wurde das erste Netzwerk von Infodrom Oldenburg aufgebaut.
8 Damals bestand es nur aus zwei Rechnern: finlandia und tuonela. Kurze
9 Zeit später kam Sönke's escher hinzu. Quer über den Balkon wurde im
10 Sommer '94 ein schwarzes Kabel gelegt und die Rechner miteinander
11 verbunden. Das war der Grundstein des Wohnheim-Netzes im
12 Artillerieweg - genannt <em>Artis</em>. Das Verderben nahm seinen
15 Die Verkabelung wurde ins Treppenhaus verlegt und dort fixiert. Nach
16 und nach wurden so über fliegende Verkabelung im Treppenhaus bis zu 8
17 Personen an das Netzwerk angeschlossen. Da Infodrom Oldenburg zu dem
18 Zeitpunkt bereits über einen UUCP-Anschluß beim North-Net verfügte,
19 wurde vereinbart, erst einmal darüber das Wohnheim zu versorgen. <p>
21 Parallel dazu wurden Verhandlungen mit dem <a
22 href="http://www.uni-oldenburg.de/swo/oldenburg/">Studentenwerk
23 Oldenburg</a> (SWO) aufgenommen. Das Ziel war es, eine von den
24 Bewohnern organisierte und selbst durchgeführte Vernetzung zu
25 ermöglichen. Sponsoring stand nicht zur Diskussion. Die
26 Verhandlungen erwiesen sich jedoch als extrem schwierig, zeitaufwendig
27 und kräftezehrend, so da's das temporäre Netz immer weiter ausgebaut
28 und sogar fast eine private Standleitung geordert wurde. Das
29 Studentenwerk hat sich gesträubt, die Vernetzung zuzulassen, sie
30 konnten mit dieser Art von Aktion auch nichts anfangen. <p>
32 Nach mehr als einjähriger Verhandlungen, die hauptsächlich von Martin
33 Schulze geführt wurden, mit Unterstützung von Sönke Lange und Wolfgang
34 Schuster, wurde im Dezember '95 endlich die Vernetzung gestattet. Dem
35 SWO durften dabei keine Kosten entstehen - das konnte zugesichert
36 werden, da der Hauptakteur sich bereit erklärt hat, ausreichend Geld
37 vorzustrecken. Noch im Dezember wurden daher Kabel und Zubehör
38 geordert. Von Januar bis März dauerten die Installationsarbeiten im
39 Wohnheim an, von morgens bis abends zog der Bautrupp durch die Zimmer
40 und verkabelte sukzessive alle Zimmer. <p>
42 <h3>97 Zimmer verkabelt</h3>
44 Das Ergebnis konnte sich sehen lassen! Im Artillerieweg stand nun
45 oldenburgs erstes komplett verkabelte Wohnheim. Über eine angemietete
46 Standleitung war es mit 144kBit/s am Hochschulrechenzentrum
47 angeschlossen. Übergangsmäßig bestand vorher nur eine von Infodrom
48 Oldenburg kostelos zur Verfügung gestellte temporäre
49 28k8-DialUp-Verbindung. <p>
51 Das gesamte Projekt wurde von den Bewohnern unter Leitung von Martin
52 Schulze selbst durchgezogen. Die gesamten Planungen, der komplette
53 Einkauf sowie die Durchführung und Einrichtung der Services wurde
54 allein von den Studenten in Eigeninitiative durchgeführt. <p>
56 # 500,-- statt 8.000,--
58 Das Wohnheimnetz erhielt einen stark verbilligen 12-Port BNC Hub der
59 Firma Cabletron, die so dieses Projekt unterstützten. Um
60 Netzwerk-Komponenten sicher unterzubringen, wurde uns von der Firma
61 Conzen ein 19"-Schrank gestiftet. Beiden Firmen zollt großer Danke,
62 sie haben uns einige Sorgen abgenommen. <p>
64 Nachdem das Netzwerk stand, die ersten Umlagen unter den Studenden
65 gemacht wurden, erklärte sich das Studentenwerk bereit, die reinen
66 Materialkosten der Vernetzung zu bezahlen. Damit wurden die Kosten
67 auf einen Schlag abbezahlt und die Studenten mußten lediglich die
68 laufenden Kosten decken sowie auf einen eigenen Server sparen, denn
69 alle Serverdienste wurden von Infodrom Oldenburg zur Verfügung
72 <h3>Weitere Wohnheimnetze</h3>
74 Nach und nach wurden weitere Wohnheime verkabelt. Das Wohnheim in der
75 <a href="http://www.pmnet.uni-oldenburg.de">Pferdemarktkaserne</a>
76 stieg ein, als Artis in der Endphase der Vorbereitungen war und die
77 Aktion fast beim SWO durchgeboxt hat. Dort wurde daher zeitgleich
78 verkabelt. Die Organisatoren sahen dort jedoch nicht vor, jedes
79 Zimmer richtig anzuschließen, sondern Kabel nur <em>on demand</em> zu
82 Später kamen weitere Wohnheime hinzu:
85 <li> <a href="http://www.fortytwo.uni-oldenburg.de/">Schützenweg 42</a>
86 <li> <a href="http://www.ossnet.uni-oldenburg.de/">Otto-Suhr-Straße</a>
87 <li> <a href="http://www.stuco.uni-oldenburg.de/">Johann-Justus-Weg</a>
88 <li> <a href="http://www.heh.uni-oldenburg.de/">Hermann-Ehlers-Haus</a>
91 Dem Artis-Netz wurde lange Zeit nachgesagt, daß es am stabilsten läuft
92 und am besten gewaretet wird. Dazu muß man sagen, daß sich die
93 einjährige Planunungsphase sowie die Erfahrung der Verantwortlichen
94 natürlich auch auf die Qualität der Vernetzung ausgewirkt haben.
95 Zudem wurde mit viel Enthusiasmus vorgegangen, obwohl das Projekt
96 aufgrund der Blockade des SWO fast aufgegeben wurde. Die Server
97 wurden zudem nicht von unwissenden Leuten gepflegt, die noch nie
98 vorher mit Linux/FreeBSD und dem Internet gearbeitet haben, sondern
99 die schon jahrelang damit Erfahrungen gesammelt haben - Infodrom
102 Leider blieb die gesamte Administration des Netzwerks bis zum Schluß
103 am Betreiber von Infodrom Oldenburg hängen. Selbst als das Geld
104 vorhanden war, um sich einen eigenen Server zu kaufen, wurde das von
105 den dafür beauftragten Personen nicht durchgeführt. Zwei Monate vor
106 dem Auszug wurde zwar der neue Server angeschafft, jedoch nicht
107 konfiguriert. Da er dem bisherigen Betreiber der Server nicht
108 zugänglich gemacht wurde, konnten die Dienste nicht übertragen
109 werden. So kam es, daß am 1.10.2000 das Wohnheimnetz zusammenbrach,
110 da der letzte Server von Infodrom Oldenburg demontiert werden mußte.