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5 <page name="Was ist Linux?">
7 <h3>Was ist Linux?</h3>
9 <p>GNU/Linux ist ein Freies Betriebssystem. Das Betriebssystem eines
10 Computers ist der zentrale Bestandteil des Systems. Seine
11 wichtigste Aufgabe besteht darin, zwischen den Anwendungsprogrammen
12 (z.B. einer Textverarbeitung) und der Hardware des Computers
13 (also den mikroelektronischen Bauteilen) zu vermitteln.</p>
15 <p>Streng genommen ist Linux lediglich der Kern des Betriebssystems,
16 der die Verbindung zwischen Hardware und Software herstellt. Um
17 mit dem System auch arbeiten zu können sind viele GNU-Werkzeuge
18 vorhanden, so daß man in der Summe ein GNU/Linux-System erhält.</p>
20 <p>Während man nach dem Kauf eines Computers an die Hardware gebunden ist, die man
21 erstanden hat, kann ein Betriebssystem leicht
22 ausgetauscht werden, da dieses als Software realisiert ist. So ist
23 man keineswegs gezwungen, das Betriebssystem zu benutzen, das beim
24 Kauf des Rechners evtl. bereits vorinstalliert ist (und für das man
25 vielleicht unnötig Geld ausgegeben hat).
27 <subsection>Vorteile</subsection>
29 <p>GNU/Linux zeichnet sich als Betriebssystem dadurch aus, daß
30 tausende Menschen weltweit an dessen Entwicklung beteiligt sind und
31 das Ergebnis jedem kostenlos zur freien Verfügung steht. Dies
32 betrifft nicht nur die ausführbaren Programme, sondern auch den
33 Quellcode, so daß jeder Interessierte die Möglichkeit hat, selbst
34 Einfluß auf die zukünftige Entwicklung zu nehmen oder Fehler zu
36 Für dieses Modell hat sich der Begriff Freie Software eingebürgert.
38 <subsection>Freie Software</subsection>
40 <p>Der Begriff Freie Software bezeichnet (Computer-)Programme, deren
41 Lizenzen besondere Freiheiten bieten. Zu den Anforderungen zählen
42 u.a. die Offenlegung des Quellcodes durch den Autor (daher auch
43 der häufig benutzte Name <em>Open-Source-Software</em>), sowie die freie
44 Verbreitbarkeit und die freie Veränderbarkeit der Software durch
47 <p>Für die Praxis bedeutet dieses Modell, daß an der Entwicklung von
48 Freier Software weltweit viele tausend Programmierer beteiligt
49 sind, die über das Internet miteinander kommunizieren. Die
50 Ergebnisse dieser Arbeit sind für jedermann über das Internet frei
51 erhältlich. GNU/Linux ist der Name des bekanntesten Projekts der
52 Freien-Software-Gemeinde, nämlich der eines Betriebssystems.
54 <subsection>Linux oder GNU/Linux</subsection>
56 <p>Wenn man heute von Linux redet, meinen viele jedoch mehr als nur
57 den Kernel. Unter Linux versteht sich landläufig eine komplette
58 GNU/Linux-Distribution, so wie sie auf Linux-CD-ROMs enthalten ist.
59 Der Kernel ist dabei zwar ein sehr wichtiger, aber nur ein kleiner
60 Bestandteil des gesamten Systems, denn mit dem Kernel alleine kann
61 der Benutzer gar nichts anfangen. Er benötigt zusätzliche
62 Programme, die es ihm z.B. erlauben, Texte einzugeben,
63 Berechnungen durchzuführen oder Dateien von einem Computer über ein
64 Netzwerk auf einen anderen zu übertragen. Darüberhinaus wird ein
65 Compiler benötigt, der den Kernel in Maschinencode übersetzt.
67 <p>Genaugenommen ist Linux nur der Name des Kerns (engl. Kernel) des
68 GNU/Linux-Systems, den der Finne Linus Torvalds 1991 zu
69 entwickeln begann. Um den Kernel herum arbeiten Werkzeuge aus
70 dem <a href="http://www.gnu.org/">GNU-Projekt</a>. Um beide elementaren Bestandteilen des Systems
71 entsprechend zu honorieren, wird der Name <em>GNU/Linux</em> verwendet.
73 <subsection>Distributionen</subsection>
75 <p>Da es recht mühselig sein kann, die einzelnen Pakete und Programme
76 aus dem Netz zusammenzusuchen und ein System daraus zu erstellen,
77 wurden Distributionen ins Leben gerufen. Dabei handelt es sich um
78 fertig zusammengestellte Systeme, die von CD oder über ein Netzwerk
79 installiert werden und die gesamte Bandbreite an Software
80 enthalten. Die Macher haben dabei großen wert darauf gelegt, daß
81 die einzelnen Komponenten gut zusammen passen.
83 <p>Alle Programme einer GNU/Linux-Distribution werden ebenfalls als
84 Freie Software entwickelt. Lanciert wurde diese Initative schon
85 viele Jahre vor dem ersten Linux-Kernel von der Free Software
86 Foundation unter dem Projektnamen GNU.
88 <subsection>Vertrieb auf CDs</subsection>
90 <p>GNU/Linux wird an vielen Stellen im Internet angeboten, damit sich
91 jeder, der es einsetzen möchte, eine Kopie aus dem Netz auf den
92 eigenen Rechner herunterladen kann. Da dieser Prozeß aber mitunter
93 mühsam und langwierig sein kann, haben sich Firmen, die
94 sog. Distributoren, entschlossen, ein fertig zusammengeschnürtes
95 Paket aus dem Netz oder eigens zusammengestellte GNU/Linux-Systeme
96 auf CD-ROMs anzubieten.
98 <p>Häufig werden mit dem Kauf zusätzliche Dienstleistungen erworben, wie
99 z.B. telefonische Installationshilfe. Viele dieser
100 Distributionen können ebenfalls kostenlos aus dem Netz gefischt
103 <p>Neben vielen anderen ist es auch den Distributoren zu verdanken,
104 daß GNU/Linux seinen früheren Ruf als "`Hacker-System"' abschütteln
105 konnte, demzufolge es nur Computer-Spezialisten bedienen konnten,
106 die das System durch die Eingabe zeilenlanger, kryptographisch
107 anmutender Befehlsketten zu dem gewünschten Verhalten anzuleiten
108 verstanden. Dank der Entwicklung moderner und benutzerfreundlicher
109 Installations- und Konfigurationsroutinen gestaltet sich die
110 Einrichtung heute als eine leichte Übung. Ebenso hat die
111 Entwicklung intuitiv bedienbarer Benutzeroberflächen in den letzten
112 Jahren entscheidend zur Akzeptanz durch den Anwender beigetragen.
114 <subsection>Hohe Qualität</subsection>
116 <p>Die Software-Industrie hat schon seit langem erkannt, welches
117 Potential in Linux für die private und gewerbliche Nutzung
118 steckt. GNU/Linux bietet eine große und weiter wachsende Anzahl
119 von hochentwickelten Programmpaketen zur Lösung der
120 unterschiedlichsten Aufgaben in Wirtschaft, Wissenschaft und
121 Technik an. Große Konzerne vertrauen heute auf die Zuverlässigkeit
122 von GNU/Linux und sparen dadurch Ausgaben in Millionenhöhe.
124 <p>Ausschlaggebend für die hohe Qualität, die GNU/Linux heute, auch
125 (oder: gerade) im Vergleich zu so manchen kommerziellen
126 Kompetitoren auszeichnet, ist, daß das System viele Jahre lang ohne
127 kommerziellen Erfolgsdruck von innen nach außen reifen konnte, um
128 heute als vollrangiges Mitglied der UNIX-Adelsfamilie sowohl
129 Aufgaben im Netzwerk als auch solche im Bereich des <em>personal
130 computing</em> glänzend zu meistern.
132 <p><div align=right><em><a href="http://www.linuxtag.org/">LinuxTag e.V.</a> & Martin Schulze</em></div>
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